*Wer
vertritt wirklich die Genossenschafts-Interesssen?* |
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GenoGo-Dialoge |
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* Kooperativer Wandel braucht freie
Genossenschaften* |
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Hinweis:
Die GenoGo--Dialoge (per Mail,
Telefon- o. Video) sollen Impulse für eine
erfolgreiche Umsetzung Kooperativer
Projekt-Ideen bieten. Die GenoGor-Dialoge sind kostenfrei, sofern
uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung
des Kooperativen Wandels und Moderner Genossenschaften zu
veröffentlichen. („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine
bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) von uns
geringfügig angepasst bzw. gekürzt werden. Wir garantieren Anonymität. Danke
für euere/ihre Anregungen zur Gestaltung einer modernen Kooperations-Gesellschaft.
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Fragen (Auszug) |
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Wir haben in unserem Journalistenbüro Gründe
recherchiert, weshalb in Deutschland das Genossenschaftswesen – im Vergleich
zu anderen EU-Ländern – so zahlenmäßig weit zurückliegt. Nur ca. 8.000
Genossenschaften in Deutschland, das ist absoluter „Tiefpunkt“. Die
Umrechnung der Geno-Zahlen von Frankreich auf Deutschland würde bedeuten: Wir
müssten in Deutschland ca. 35.000 Genossenschaften haben. Das ist
alles andere als „ein Erfolg!“. Ist dieser
„Miss-Stand“ wirklich nur zu korrigieren, wenn man endlich auch in
Deutschland das EU-Recht für Genossenschaften in Wirkung bringt? Die Zahlen zeigen wohl auch, wie problematisch die
Interessenvertretung der Genossenschaften in Deutschland ist?! Welche Rolle könnte in diesem Zusammenhang die enge Verbindung
von Genossenschafts- und Prüfungswesen spielen? Kann so etwas überhaupt
funktionieren, wenn man ein „Prüfungswesen mit Staatsaufsicht“ mit einer
Interessenvertretung für Genossenschaften verbindet? … Unserer Meinung nach bedürfte es dringend eines Verbandes,
der konsequent – und ohne staatliche Kontrollen ausgesetzt zu sein – wirklich
die Interessen der Genossenschaften vertritt, gegenüber der
Öffentlichkeit und gegenüber der Politik. Eine Interessenvertretung für Genossenschaftsmitglieder
gibt es, das ist okay. Warum eigentlich keine analoge (konsequente) Interessenvertretung
für Genossen-schaften?! Auch hier sind z.B. wiederum Frankreich und andere
EU-Länder eine Art Vorbild. Könnt Ihr uns hierzu bitte einige Hinweise geben, denn
unsere Recherchen bei den „Großverbänden“ waren mehr als „unproduktiv“ … |
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Antworten (Auszug) |
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Danke für eure Recherchen. Wir wollen dem – mehr als
ernüchternden Ergebnis - nicht widersprechen. … Ja, ihr habt Recht, es sieht in
der Tat so aus, als hätten Genossenschaften in Deutschland zu wenig „Lobby“.
Auch wenn es – besonders von den Großverbänden - anders dargestellt wird, die
Wirklichkeit spricht eindeutig diese „Sprache“: ·
Statt der existierenden knapp 8.000
Genossenschaften, sollte es in Deutschland - mindestens
- 4x mehr Genossenschaften geben (im Vergleich zu anderen EU Ländern). So weit der „rechtsformbezogene“ Vergleich. Quasi „dramaturgisch“ wird es, wenn man die Anzahl der
Genossenschaften mit anderen Rechtsformen vergleicht. Hier stehen z.B. diesen nur 8000 Genossenschaften ·
ca. 1,2 Mio (!) GmbHs (nebst UG)
gegenüber. Auch wenn die statischen Daten der Unternehmensformen in
Deutschland nicht unbedingt „gesichert belastbar“ sind, sie zeigen jedoch
eindeutig: ·
Nur ca.0,6 % aller Unternehmen in
Deutschland sind Genossen-schaften! Woher bei solchen Zahlen, die Aufgeregtheit in Bezug auf
Genossenschaften besteht, ist eigentlich nicht so recht erkenn- bzw.
erklärbar. … Statt von einer „Gründungs-Erleichterung“ bzw.
Gründungsförderung für Genossenschaften zu sprechen, sollte man eher von einer
„konsequenten Beseitigung von Gründungshemmnissen“ sprechen. … Es scheint dringend geboten, dass man nicht weiter
(politisch) den PR-Darstellungen der großen Genossenschaftsverbänden folgt,
sondern endlich neutrale Untersuchungen der Politik zur Verfügung
stellt. … Unerklärlich, weshalb die bereits 2012 (!) –
aufgrund einer überzeugenden Kienbaum-Studie – geschaffen
Gründungserleichterungen für Klein-Genossenschaften (KoopG - analog der UG
für die GmbH), bis heute nicht als Gesetz wirksam geworden sind. Insider vermuten, dass dies aufgrund massiver
politischer „Blockaden“ zumindest der großen Genossenschaftsverbände erfolgt
sei … Was könnte das Motiv dieser Verbände sein? Man könnte durchaus sagen, dass es um Geld geht, nicht
gerade wenig … Denn bisher sind auch Kleinstgenossenschaften gezwungen,
sich einem Prüfungsverband anzuschließen, eine (nicht ganz preiswerte)
„Gründungsprüfung“ über sich ergehen zu lassen und sich einer regelmäßigen
Pflichtprüfung zu unterziehen. Die „Markteintritts-Barrieren“ sind also nicht
unerheblich. Aber das ist nicht alles. Diese Prüfungsverbände unterliegen der „Staatsaufsicht“
und – soweit sie größere Genossenschaften prüfen wollen - auch der „Aufsicht“
durch die Wirtschaftsprüfer-kammer in Form einer „Qualitätsprüfung“. … Wir halten fest: ·
Jede, auch die kleinste,
einfachste, „unproblematischste“ Genossenschaft in Deutschland wird – so könnte man durchaus sagen - unterliegt einer (indirekten)
„Staatskontrolle“. … Der Bürokratie- und Kostenaufwand ist also nicht
unerheblich. Aber die „indirekte“ Staatskontrolle ist auch nicht ganz
unproblematisch (oder?). … ·
WO oder WER ist aber nun eine wirkliche Interessenvertretung der Genossenschaften in Deutschland? Recherchiert dazu bitte selbst und fragt euch: ·
Bedarf das Genossenschaftswesen in
Deutschland jetzt nicht dringend einer (unabhängigen)
Interessenvertretung? Auch wenn sich Prüfungsverbände (gern) oft als
„Prüfungs- und Genossenschaftsverbände“ darstellen, sind bzw. können sie: ·
Nicht: „Partei pro Genossenschaften“ sein (!). Fassen wir also zusammen: ·
Genossenschaftsverbände, die zugleich
auch Prüfungsverbände sind, unterliegen durchaus der „Staatsaufsicht“. ·
„Nur-Prüfungsverbände“ unterliegen
ebenfalls dieser Staatsaufsicht. Das ernüchternde Ergebnis lautet: ·
Derzeit gibt es in Deutschland keinen
Verband, der wirklich - eindeutig und neutral – als „Interessenvertretung“ für
Genossenschaften erkennbar ist!… Diese Situation hat auch Folgen für das gesamte
„Erscheinungsbild“ von Genossenschaften in der Öffentlichkeit. … So wundert es nicht, wenn z.B. gewisse „Presse-Portale“
systematisch „Politik“ gegen (ausgewählte) Genossenschaften praktizieren
können, ohne dass es dazu eine geeignete „Gegenöffentlichkeit“ gibt.
Auch dies – und mehr - wäre z.B. Aufgabe einer Organisation, die es derzeit
einfach (noch) nicht gibt. Die Frage ist offensichtlich allzu berechtigt: ·
Wann endlich kommt es zu einer
wirklichen Interessenvertretung für Genossenschaften, z.B. zu einem ·
„Verband Deutscher
Genossenschaften“ (VDG) … Wir sind sicher, dass auch das ein wichtiger Beitrag
ist, endlich Genossenschaften als eine bedeutsame Rechtsform zu erkennen, die
(derzeit) einzige Rechtsform, die deutlich auf Kooperation und Partizipation
ausgereichtet ist und damit so etwas befördert, was viele Menschen als „Rechtsform
für den Kooperativen Wandel“ bezeichnen. Soweit ihr mögt, würden wir den „GenoGo-Dialog“ –
besonders zu dieser Thematik – gern fortsetzen, denn es bedarf - gerade in
Verbindung mit einer „nachdenklichen“ Presse – jetzt mehr Klarheit (und auch
Wahrheit), ·
um Deutschland aus der Position
eines „Schluss-Lichtes“ im Genossenschaftswesen herauszuführen. … Statt der derzeit nur 8.000 Genossenschaften, hat
Deutschland durchaus das Potenzial von Frankreich, Spanien, Italien, etc.. Und das würde bedeuten: ·
Mindestens 30.000 Genossenschaften
(!) PS: Gern hören wir von euch! Und - sofern Ihr das
wünscht – können wir gern mit euch auch eine spezielle Video-Konferenz
durchführen …) Wir freuen uns auf euere Antwort! GenoGo – Die Genossenschafts-Idee
verdient einen Neuanfang! |
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Redaktion: AG GenoGo-Dialoge im SmartCoop Forschungsinstitut (SCFI) - „ThinkTank“
im Bundesverband MMWCoopGo
e.V. www.bundesverband-mmw.de i.V.m. VerbändeNetz Menschen Machen Wirtschaft |
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Kontakt |
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MMW-VerbändeNetz
- „Menschen Machen Wirtschaft“ Ein
Gemeinschaftsprojekt zur Förderung Freier
– Moderner – Zukunftsfähiger Genossenschaften c/o VDP
MitUnternehmer- u. Genossenschaftsverband e.V. Koordination:
Gerd K. Schaumann – info@menschen-machen-wirtschaft.de 06842
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