SmartCoop-SCFI

Wir "experimentieren" mit vielen neuen "Werkzeugen", was natürlich auch "Anleihen" aus der QuantenPhysik einschließt. Hier kooperieren wir mit dem IWMC (Internationale Wissenschafts-Cooperation für angewandte Quantenphysik). Zur Förderung der erfolgreichen Umsetzung neuer "Coop-Initiativen", veröffentlichen wir auf diesem Blog - praxisbezogen - die CoopGo-Dialoge. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig angepasst werden. Danke für euere/ihre Hilfe zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Kooperations-Gesellschaft. (Die jeweils verantwortlichen Fachgruppen für die CoopGo-Dialoge befinden sich unter jedem Dialog-Beitrag!) (Koordination / Redaktion der Arbeit des SCFI - Gerd K. Schaumann)

8.5.23

Benötigen Genossenschaften jetzt eine wirksame Interessenvertretung?!

 


*Wer vertritt wirklich die Genossenschafts-Interesssen?*

 

GenoGo-Dialoge

 

 * Kooperativer Wandel braucht freie Genossenschaften*

Hinweis: Die GenoGo--Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sollen Impulse für eine erfolgreiche  Umsetzung Kooperativer Projekt-Ideen bieten. Die GenoGor-Dialoge sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels und Moderner Genossenschaften zu veröffentlichen. („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) von uns geringfügig angepasst bzw. gekürzt werden. Wir garantieren Anonymität. Danke für euere/ihre Anregungen zur Gestaltung einer modernen Kooperations-Gesellschaft.

 Fragen (Auszug)

Wir haben in unserem Journalistenbüro Gründe recherchiert, weshalb in Deutschland das Genossenschaftswesen – im Vergleich zu anderen EU-Ländern – so zahlenmäßig weit zurückliegt. Nur ca. 8.000 Genossenschaften in Deutschland, das ist absoluter „Tiefpunkt“. Die Umrechnung der Geno-Zahlen von Frankreich auf Deutschland würde bedeuten: Wir müssten in Deutschland ca. 35.000 Genossenschaften haben. Das ist alles andere als „ein Erfolg!“.  Ist dieser „Miss-Stand“ wirklich nur zu korrigieren, wenn man endlich auch in Deutschland das EU-Recht für Genossenschaften in Wirkung bringt?

Die Zahlen zeigen wohl auch, wie problematisch die Interessenvertretung der Genossenschaften in Deutschland ist?!

Welche Rolle könnte in diesem Zusammenhang die enge Verbindung von Genossenschafts- und Prüfungswesen spielen? Kann so etwas überhaupt funktionieren, wenn man ein „Prüfungswesen mit Staatsaufsicht“ mit einer Interessenvertretung für Genossenschaften verbindet? …

Unserer Meinung nach bedürfte es dringend eines Verbandes, der konsequent – und ohne staatliche Kontrollen ausgesetzt zu sein – wirklich die Interessen der Genossenschaften vertritt, gegenüber der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik.

Eine Interessenvertretung für Genossenschaftsmitglieder gibt es, das ist okay. Warum eigentlich keine analoge (konsequente) Interessenvertretung für Genossen-schaften?!

Auch hier sind z.B. wiederum Frankreich und andere EU-Länder eine Art Vorbild.

Könnt Ihr uns hierzu bitte einige Hinweise geben, denn unsere Recherchen bei den „Großverbänden“ waren mehr als „unproduktiv“ …

 

 Antworten (Auszug)

Danke für eure Recherchen. Wir wollen dem – mehr als ernüchternden Ergebnis - nicht widersprechen. …

Ja, ihr habt Recht, es sieht in der Tat so aus, als hätten Genossenschaften in Deutschland zu wenig „Lobby“. Auch wenn es – besonders von den Großverbänden - anders dargestellt wird, die Wirklichkeit spricht eindeutig diese „Sprache“:

·         Statt der existierenden knapp 8.000 Genossenschaften, sollte es in Deutschland - mindestens - 4x mehr Genossenschaften geben (im Vergleich zu anderen EU Ländern).

So weit der „rechtsformbezogene“ Vergleich.

Quasi „dramaturgisch“ wird es, wenn man die Anzahl der Genossenschaften mit anderen Rechtsformen vergleicht.

Hier stehen z.B. diesen nur 8000 Genossenschaften

·         ca. 1,2 Mio (!) GmbHs (nebst UG) gegenüber.

Auch wenn die statischen Daten der Unternehmensformen in Deutschland nicht unbedingt „gesichert belastbar“ sind, sie zeigen jedoch eindeutig:

·         Nur ca.0,6 % aller Unternehmen in Deutschland sind Genossen-schaften!

Woher bei solchen Zahlen, die Aufgeregtheit in Bezug auf Genossenschaften besteht, ist eigentlich nicht so recht erkenn- bzw. erklärbar. …

Statt von einer „Gründungs-Erleichterung“ bzw. Gründungsförderung für Genossenschaften zu sprechen, sollte man eher von einer „konsequenten Beseitigung von Gründungshemmnissen“ sprechen. …

Es scheint dringend geboten, dass man nicht weiter (politisch) den PR-Darstellungen der großen Genossenschaftsverbänden folgt, sondern endlich neutrale Untersuchungen der Politik zur Verfügung stellt. …

Unerklärlich, weshalb die bereits 2012 (!) – aufgrund einer überzeugenden Kienbaum-Studie – geschaffen Gründungserleichterungen für Klein-Genossenschaften (KoopG - analog der UG für die GmbH), bis heute nicht als Gesetz wirksam geworden sind.

Insider vermuten, dass dies aufgrund massiver politischer „Blockaden“ zumindest der großen Genossenschaftsverbände erfolgt sei …

Was könnte das Motiv dieser Verbände sein?

Man könnte durchaus sagen, dass es um Geld geht, nicht gerade wenig …

Denn bisher sind auch Kleinstgenossenschaften gezwungen, sich einem Prüfungsverband anzuschließen, eine (nicht ganz preiswerte) „Gründungsprüfung“ über sich ergehen zu lassen und sich einer regelmäßigen Pflichtprüfung zu unterziehen.

Die „Markteintritts-Barrieren“ sind also nicht unerheblich.

Aber das ist nicht alles.

Diese Prüfungsverbände unterliegen der „Staatsaufsicht“ und – soweit sie größere Genossenschaften prüfen wollen - auch der „Aufsicht“ durch die Wirtschaftsprüfer-kammer in Form einer „Qualitätsprüfung“. …

Wir halten fest:

·         Jede, auch die kleinste, einfachste, „unproblematischste“ Genossenschaft in Deutschland wird – so könnte man durchaus sagen - unterliegt einer (indirekten) „Staatskontrolle“.

Der Bürokratie- und Kostenaufwand ist also nicht unerheblich. Aber die „indirekte“ Staatskontrolle ist auch nicht ganz unproblematisch (oder?). …

·         WO oder WER ist aber nun eine wirkliche Interessenvertretung der  Genossenschaften in Deutschland?

Recherchiert dazu bitte selbst und fragt euch:

·         Bedarf das Genossenschaftswesen in Deutschland jetzt nicht dringend einer (unabhängigen) Interessenvertretung?

Auch wenn sich Prüfungsverbände (gern) oft als „Prüfungs- und Genossenschaftsverbände“ darstellen, sind bzw. können sie:

·         Nicht:  „Partei pro Genossenschaften“ sein (!).

Fassen wir also zusammen:

·         Genossenschaftsverbände, die zugleich auch Prüfungsverbände sind, unterliegen durchaus der „Staatsaufsicht“.

·         „Nur-Prüfungsverbände“ unterliegen ebenfalls dieser Staatsaufsicht.

Das ernüchternde Ergebnis lautet:

·         Derzeit gibt es in Deutschland keinen Verband, der wirklich - eindeutig und neutral – als  „Interessenvertretung“ für Genossenschaften erkennbar ist!…

Diese Situation hat auch Folgen für das gesamte „Erscheinungsbild“ von Genossenschaften in der Öffentlichkeit. …

So wundert es nicht, wenn z.B. gewisse „Presse-Portale“ systematisch „Politik“ gegen (ausgewählte) Genossenschaften praktizieren können, ohne dass es dazu eine geeignete „Gegenöffentlichkeit“ gibt. Auch dies – und mehr - wäre z.B. Aufgabe einer Organisation, die es derzeit einfach (noch) nicht gibt.

Die Frage ist offensichtlich allzu berechtigt:

·         Wann endlich kommt es zu einer wirklichen Interessenvertretung für Genossenschaften,

 z.B. zu einem

·         Verband Deutscher Genossenschaften“ (VDG) …

Wir sind sicher, dass auch das ein wichtiger Beitrag ist, endlich Genossenschaften als eine bedeutsame Rechtsform zu erkennen, die (derzeit) einzige Rechtsform, die deutlich auf Kooperation und Partizipation ausgereichtet ist und damit so etwas befördert, was viele Menschen als „Rechtsform für den Kooperativen Wandel“ bezeichnen.

Soweit ihr mögt, würden wir den „GenoGo-Dialog“ – besonders zu dieser Thematik – gern fortsetzen, denn es bedarf - gerade in Verbindung mit einer „nachdenklichen“  Presse – jetzt mehr Klarheit (und auch Wahrheit),

·         um Deutschland aus der Position eines „Schluss-Lichtes“ im Genossenschaftswesen herauszuführen. …

Statt der derzeit nur 8.000 Genossenschaften, hat Deutschland durchaus das Potenzial von Frankreich, Spanien, Italien, etc..

Und das würde bedeuten:

·         Mindestens 30.000 Genossenschaften (!)

 

PS: Gern hören wir von euch! Und - sofern Ihr das wünscht – können wir gern mit euch auch eine spezielle Video-Konferenz durchführen …)

Wir freuen uns auf euere Antwort!

GenoGo – Die Genossenschafts-Idee verdient einen Neuanfang!

 

Redaktion: AG GenoGo-Dialoge im SmartCoop Forschungsinstitut (SCFI) - „ThinkTank“ im  Bundesverband MMWCoopGo e.V. www.bundesverband-mmw.de

i.V.m.

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