SmartCoop-SCFI

Wir "experimentieren" mit vielen neuen "Werkzeugen", was natürlich auch "Anleihen" aus der QuantenPhysik einschließt. Hier kooperieren wir mit dem IWMC (Internationale Wissenschafts-Cooperation für angewandte Quantenphysik). Zur Förderung der erfolgreichen Umsetzung neuer "Coop-Initiativen", veröffentlichen wir auf diesem Blog - praxisbezogen - die CoopGo-Dialoge. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig angepasst werden. Danke für euere/ihre Hilfe zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Kooperations-Gesellschaft. (Die jeweils verantwortlichen Fachgruppen für die CoopGo-Dialoge befinden sich unter jedem Dialog-Beitrag!) (Koordination / Redaktion der Arbeit des SCFI - Gerd K. Schaumann)

22.6.21

Neue Genossenschafts-Idee? - Über "Raiffeisen" hinaus?

 


* D I A L O G E *

Zukunftsfähige

Genossenschafts- und Kooperationsentwicklungen

 


SCFI - SmartCoop

Forschungs-Institut

Kooperativer Wandel

 

CoopGo

MMW

 

 

Ein ThinkTank des

Bundesverbandes der Cooperations- u. Genossenschaftswirtschaft e.V.

 

 

Thema:  

 

Bedarf es einer neuzeitlichen Diskussion/Definition der Genossenschafts-Idee?

 

Intro – (Die Essenz zahlreicher ähnlicher Fragen bzw. Hinweise)

 

Die Ideen von F.W. Raiffeisen und H. Schulze-Delitzsch sind inzwischen in die „Jahre“ gekommen. Die Stimmen häufen sich, die zeitgemäße Antworten auf zeitgemäße Fragen fordern. Was vor über 200 Jahren richtig war, kann heute keine überzeugenden Antworten mehr geben. Einige sprechen sogar offen davon, dass solche Ideen heute sogar eine Art „Belastung“ sind, weil immer wieder der Versuch gemacht wird, völlig neue Herausforderungen mit überholten „Spielregeln“ zu begegnen. Das Menschenbild des 21. Jahrhunderts befindet sich in einer grundlegenden „Neu-Definition“. insbesondere der „Nachwuchs“ erwartet zeitgemäße Antworten. Irgendwie ein recht klarer Auftrag an die Verbände, an Forschung und Wissenschaft!? …

Wie wäre es, künftig auf „Personen-Namen“ zu verzichten und stattdessen über „neue Ideen“ zu reden, wie z.B. „Kooperations-Gesellschaft“, „Kooperativer-Wandel“ … oder schlicht „CoopGo“. ….

Die „SmartCoop-Sicht“

 

Ihr führt derzeit eine für das gesamte Genossenschaftswesen „spannende“ und wichtige Diskussion, die wir mal – vorläufig – so zusammenfassen möchten:

·         Ist jetzt eine Art „Grundsatz-Diskussion“ notwendig, die das „Genossenschaftswesen“ von seiner – meist recht verklärten - „Geschichts-Romantik“ befreit und etwas grundlegend Neues entwickelt, das dem gewandelten Bewusstsein der Menschen jetzt und vor allem in Zukunft (junge Generation) viel eher entspricht?

Wir wollen – verdeutlicht an einem Beispiel - zuspitzen:

·         Welche größere Genossenschaft (insbesondere Banken) z.B. lädt ihre Mitglieder regelmäßig zum Informations-Austausch bzw. zur „Mitglieder-Qualifizierung“ oder zumindest zu „Mitglieder-Befragungen“ ein?

Wir wollen das nicht vertiefen, lediglich fragen:

·         Welches „Menschen-Bild“ repräsentiert diese Situation wirklich?

Der dafür wohl passende Satz könnte – neutral formuliert – wohl so lauten:

·         Wir (Verbände, Vorstände, Funktionäre) - „die Auserwählten“ (oder „Ausgewählte“) - wissen, was für euch („Ahnungslose“) richtig, wichtig bzw. angemessen ist. ...

Vergegenwärtigen wir uns diese Situation, dann sind darin viele Elemente enthalten, die möglicherweise vor 200 Jahren (Raiffeisen, Schulze-Delitzsch) angemessen waren:

·         Die meisten Menschen befanden sich in einer Art „Hilfsbedürftigkeit“, waren (scheinbar) unfähig, ihre Interessen selbst zu definieren und zu vertreten.

Nicht unwichtig zu erwähnen, dass auch die Rolle der Religionen/Kirchen hierzu ihren Beitrag geleistet hat. …

Nicht von ungefähr war der Beruf des Herrn Raiffeisen, der eines Pfarrers. …

Es lohnt sich wirklich, seine Schriften genauer – bezogen auf sein „Menschen-Bild“ anzuschauen. …

Begriffe wie: „Selbstbewusstsein“, „Selbstvertrauen“, „Selbstverantwortung“, die das Prinzip „Selbstorganisationswesen“,  durchaus (theoretisch) prägten, wurden aber selten wirklich gelebt. …

Es gab „Genossenschafts-Führer“ und „Genossenschafts-Geführte“. Ein Bild von „Oben“ und „Unten“ durchzieht die Denke der sog. „Raiffeisen-Periode“.

Ist es wirklich überraschend, wenn zwischen „Genossenschafts-Verbands-Funktionären“ und einer „Führer-Ideologie“ wenig Dissens bestand? …

Das damals (1934) eingeführte staatliche Kontrollsystem über Genossenschaften, wurde nicht nur nach 1945 beibehalten, sondern wird bis heute, mehr oder weniger intensiv – und unreflektiert - „gepflegt“. …

Auch das „Menschen-Bild“ der Genossenschafts-Idee der heutigen Zeit, wäre eigentlich dringend zu erforschen. Trotz sog. Genossenschafts-Institute an zahlreichen Hochschulen und Universitäten, hat es bisher überraschend wenig Innovatives gegeben. Es lohnt sich deshalb, der Frage nachzugehen:

·         Wer finanziert solche/diese Institute?

Eine solche Recherche könnte sehr wahrschinlich zeigen, warum das „erforschte“ Ergebnis kaum anders sein konnte, als (immer noch) real vorfindbar

Wer wirklichdas Thema „Kooperation“ – und darum geht es ja bei Genossenschaften eigentlich – offen und innovativ erforschen will, muss damit beginnen, eigenständige Curriculas für „Kooperations-Wissenschaften“ aufzubauen. …

Würde man unter solchen „Kriterien“ eine Messlatte auf wesentliche Teile des deutschen genossenschaftlichen Selbstverständnisses legen, bestehen Zweifel, ob noch viel übrig bliebe von dem, was man als (zukunftsfähiges) Genossenschaften bezeichnen würde. …

Das „Genossenschaften“ scheint zu einer Art „Rechtsform-Legitimation“ im Vergleich zu GmbH, AG, etc. „verblichen“ zu sein. Es wird das (von Geno-Verbänden) „gelehrt“, was analog von Anwälten oder Steuerberatern bezüglich anderer Rechtsformen, „verbreitet“ wird. Nimmt man die Themen „Recht“ und „Steuerrecht“ aus dem Beratungskontext der Verbände heraus, ist folgende Frage berechtigt:

·         Was wäre die (genossenschaftliche bzw. kooperative) „Spezial-Kompetenz“, die dann noch bliebe?

Es reicht heute nicht (mehr) aus, lediglich solcher Art Auskunft geben zu können wie:

·         Dies ist eine Satzung …

·         So sieht eine Geschäftsordnung aus …

·         So sollte man ein Protokoll schreiben …

·         Diese „Protokolle/Unterlagen, etc.“  werden „geprüft“, usw.

Eine Menge „historischer Papierkram“ wird „abgehakt“, aber wie sieht eigentlich die Zukunftsfähigkeit, das „Kooperative Erfolgs-Gen“ dieser Genossenschaft aus?

Vereinfacht gesagt, könnte man es vielleicht so formulieren:

·         Wie stark ist die „Kooperative Wirk-Energie“ hinter den Zahlen

Daß „Menschen“ in solchen „Konstrukten“ die wesentliche Rolle spielen sollten, ist eigentlich nachvollziehbar. Die folgende Frage ist deshalb entscheidend:

·         Wie sieht ein modernes „Management des WIR“ aus, um den augenscheinlichen „Gruppen-Vorteil“ real in Wirkung zu bringen?!

 

Aber eine Management-Theorie ohne Bezug auf diese besonders (vorteilhafte) Situation (Synergie von MENSCH und STRUKTUR), klingt heute recht „oberflächlich“, zumindest nicht professionell“.

Das wichtigste WIRKRAFT-Element, der teilhabende „Mensch“ ist quasi zu „Nebensache“ degeneriert. …

Die sog. „Prüfungsberichte“ sind eher „Aneinander-Reihungen“ von eigentlich – für die bedeutsame Zukunftsfähigkeit einer Genossenschaft - eher nachrangige „Text-Bausteine“. …

Kurzum, es fehlt z.B. eine professionelle Thematisierung der „Vorteils-Essenz“ einer Genossenschaft:

·         Wege zur Steigerung der Mehrwertfähigkeit des Unternehmens Genossenschaft. …

Denn genau das ist die Grundlage für eine attraktive Förderwirtschaft zugunsten der Mitglieder, basierend auf der Wirksamkeit von „Kooperation der Teilhaber“.

Wer nach „Mehrwert“ durch verbandliche (Pflicht-) Mitgliedschaft fragt, wird (noch) als „Querulant“ abgetan. …

Aber diese „Querulanten“ haben meist ihre nachvollziehbare Berechtigung:

·         Sie legen den Finger in die inzwischen recht tiefe „Wunde“ zahlreicher Genossenschaften, mit Namen (erwünschte) „Passivität der Mitglieder“ …

Dies betrifft natürlich auch die genossenschaftlichen Banken, die gern verdrängen, dass man mit „Förderwirtschaft“ sozusagen „den Unterschied“ sichtbar machen könnte. …

Stattdessen orientieren sie sich – mit zufriedenem Gesicht – daran, als Imitate der „Geschäftsbanken“ wahrgenommen zu werden. …

„Ver-rückte“ Welt – oder, wenn „Mitglieder-Banken“ darauf „schielen“, den sinnvollen „WIR-Faktor“ zu reduzieren. …

Das hätte selbst „Raiffeisen“ wohl nicht gewollt; seine „Jünger“ fallen sogar noch hinter den Namensgeber zurück (in die Zukunft) …

Das alles hat eine Tradition, ist sozusagen diese Tradition, in der das (alte) (Raiffeisen-)Menschenbild bis heute gern hofiert und gepflegt wird. …

Während auf der einen (eher konkurrenzwirtschaftlichen) Seite, über „Entrepreneurship“ und „Potenzialentfaltung“ innoviert wird, gibt es bezüglich einer neuen Kooperations-Gesellschaft aus „Genossenschafts-Sicht“ eher „Langeweile“ oder gar „Fehlanzeige“….

Das (alte genossenschaftliche) Prinzip „Führer und Geführte“ – wir wollen das mal Genossenschaft 1.0 nennen, ist eindeutig überholt. Wir müssen uns davon verabschieden, dass „Tradition“ per se „Wert“ hätte. …

·         Genossenschaft 2.0 ist jetzt angesagt. …

Gerade für die (neue) Jugend ist es nicht unwichtig, erfahren zu können, dass „Genossenschaft der Zukunft“ auch gänzlich ohne „Raiffeisen- und Schulze-Delitzsch-Idylle“ möglich, sogar wichtig und sogar „richtig“ ist!

Es wird Zeit, dass – besonders an die „Wirtschafts-Jugend“ – die „Botschaft“ ergeht:

·         Baut die neuen Genossenschaften – mit, für und durch – die teilnehmenden MENSCHEN!

·         Vertraut eurem gesunden Menschenverstand und lasst euch nicht von Verbänden und alten Theorien irritieren!

Beginnt – kooperativ – völlig neue Ideen – gepaart mit -  eure eigenen Erfahrungen  „abzubilden“, auszuwerten und darüber (öffentlich) zu berichten!

Warum dafür nicht auch die dazu passende „Verbandsstruktur“ – sofern man das (noch) benötigt:

·         Selbst aufbauen,

·         Selbst zut gestalten und

·         die (eigenen) neuen Erfahrungen und Impulse in und für eine (menschliche) „Kooperations-Gesellschaft“ zu veröffentlichen?!

Wer nicht nur über „Kooperation“ spricht, sondern den „Wandel“ wirklich anstreben bzw. realisieren möchte:

·         Muss über die „Tradition“ hinauswachsen.

Die Tradition zu kennen, ist nicht unwichtig, aber sie sollte nicht zum „Klebstoff“ werden, denn eine „Gefahr“ ist nicht ganz von der Hand zu weisen:

·         Genossenschaften können durchaus auch dazu dienen, der (alten) „schwächelnden“ Konkurrenz-Wirtschaft etwas „Lebens-verlängerung“ zu gewähren.

Aber:

·         Derzeit sind Genossenschaften (noch) die einzige Rechtsform, die - theoretisch und praktisch - entsprechend innovativ gestaltet und in Tätigkeit gebracht, zumindest den Einstieg in die neue Kooperations-Gesellschaft bedeuten kann.

Es könnte diesbezüglich viel Sinn machen, den – seit 2013 (!) vorliegenden fertigen Gesetzentwurf „KoopG“ (Kooperations-Gesellschaft, haftungsbegrenzt) - sich näher anzuschauen und als Gesetz einzufordern. …

Für viele der neuen Genossenschaften könnte das viel Sinn machen …

Fazit:

·         Eindeutig JA! Wir benötigen zeitnah eine neue, unbelastete Genossenschafts-Theorie.

·         Raiffeisen war gestern.

WIR bzw. CoopGo ist heute und ist ZUKUNFT …

 

Unsere Dialogpartner: Insbesondere junge Geno-Starter

Kooperative Intelligenz – Unser Körper zeigt uns, dass und wie es geht

Hinweis: Wir veröffentlichen hier lediglich Auszüge aus unseren Dialog-Antworten.  

06842 Dessau-Roßlau   -   Oranienbauer Str.1

www.bundesverband-mmw.de

Redaktion: Gerd K. Schaumann

 

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